Die Geschichte der FFw Arnsdorf in groben Zügen

Seit der Gründung Arnsdorfs verging mehr als ein Jahrhundert bis zur ersten uns überlieferten Feuerlöschordnung. Sie war 1521 durch Herzog Georg von Sachsen herausgegeben worden und enthielt allgemein gültige Bestimmungen für das Land Sachsen. So ist unter anderen darin festgelegt worden dass „niemand mit leeren Händen zum Feuer kommen durfte", sondern Hacken, Schaufeln, Eimer, Leitern usw. mitbringen mussten und schon in trockenen Zeiten Wasserfässer aufzustellen waren.
Erst im 19 Jahrhundert wurde ganz besonders in den ländlichen Gebieten nach und nach eine auf die örtlichen Verhältnisse abgestimmte Bekämpfung von Bränden organisiert. In Arnsdorf wurde nach dem Großbrand im Oktober 1840 dem u.a. die Schule zum Opfer fiel, über den Aufbau eines organisierten Feuerschutzes nachgedacht. Da in den folgenden Jahren vermutlich dazu kein Anlass bestand, dauerte es bis 1886, ehe eine freiwillige Spritzenmannschaft unter Gustav Adolf Gäbler gegründet wurde. Sie ist mit einer Handdruckspritze ausgestattet worden, die dann von der Freiwilligen Feuerwehr bei ihrer Gründung im Oktober 1901 übernommen wurde.
Der neu gegründeten Wehr traten 30 Männer unter ihnen Hauptmann Arthur Bergmann bei.
Sie wurde im bereits im November eingekleidet. Die Ausbildung erfolgte durch den Instrukteur Schöne aus Dresden. Bereits an 17. November 1901 war die erste praktische Übung zu absolvieren. Nach insgesamt 12 Stunden Ausbildung und 15 Übungen wurde am 8. Mai 1902 die Prüfung durch Brandinspektor Oeser aus Meißen mit dem Prädikat „ sehr gut“ abgenommen.
Nach dieser Prüfung durfte die Feuerwehr selbstständig arbeiten.

 

Verschont blieb die Wehr vom 1 Weltkrieg nicht. Wehrangehörige wurden zum Kriegsdienst eingezogen. Aber 1920 kehrte auch der letzte Kamerad zur Wehr zurück.

Die erste größere Anschaffung war eine 2-rädrige, 18 m hohe Schiebleiter von der Firma Schöne aus Hellerau 1925.
Mit dem Anschluss Arnsdorfs an das Wasserleitungsnetz 1926 wurde ein sogenannter Hydrantenwagen angeschafft, welcher bei Bränden außerhalb von Arnsdorf mit dem Privatauto des Kameraden Bernhard Bauch gezogen wurde.
Trotz des inzwischen bevorstehenden Kriegsbeginns entwickelte sich jedoch die Ausstattung mit Technik und Ausrüstung positiv.
So wurde von der Berufsfeuerwehr Dresden für 400,-RM eine Automobilspritze angekauft. Sie war unter anderen durch einen sehr hohen Benzinverbrauch sehr kostspielig. Deshalb wurde 1942 eine neue Automobilspritze mit 1500 l Pumpenleistung angekauft. Sie wurde das erste Mal am 27. Oktober eingesetzt als sich in der Parkettfabrik Größler Holzstaub entzündet hatte. Die bestehende Gefahr konnte rasch behoben werden. Damit hatte das neue Fahrzeug seine Bewährungsprobe bestanden.
Während des Einsatzes von 13. zum 14. Februar 1945 in Dresden erhielt sie beim in Stellung gehen um 1.45Uhr einer Volltreffer, dabei wurden 2 Kameraden Verwundet. Ein Kamerad konnte im Krankenhaus Friedrichstadt soweit wieder Gesundheitlich hergestellt werden, der andere erlag seinen schweren Verletzungen am 22. Februar 1945 im Reserve-Lazarett in Riesa.
Der damalige Wehrführer, Oberzugführer Martin Diener, lieh der Feuerwehr aus seiner Firma eine 800 l Anhängerspritze, welche bis 1952 mit dem Privat PKW des Kameraden Taupitz gezogen wurde. Bei dessen Abwesenheit erfolgte die Verpflichtung des Besitzers eines Traktors.
An dieser Stelle sei festgestellt dass die Wehr vom 2. Weltkrieg selbst und seinen Folgen stark und längerfristig wirkend betroffen wurde. Bereits 1939 mussten die ersten Kameraden an die Front. Kurz vor Kriegsende wurde am 22.April 1945 der Wehrführer Diener bei einem Beschuss durch die Besatzung tödlich getroffen.
Das erste nach dem Krieg der Feuerwehr Arnsdorf zu Verfügung gestellt Fahrzeug, ein Mercedes Benz Baujahr 1934 mit einer 1500 l Vorbaupumpe, hatte eine 22 m lange aufgeprotzte Drehleiter, welche Anfang der 60iger Jahre mit dem Zirkus „Aeros“ gegen einen Hänger mit Tragkraftspritze TS 8 getaucht wurde. (auch heute noch Zirkusspritze genannt)
Außerdem erhielt die Wehr ein Fahrzeug SIS ( 4 t ) Baujahr 1954 welches allerdings für die Feuerwehr ungeeignet war und Probleme bei der Unterbringung im Gerätehaus bereitete. So wurde es an die Radeberger Feuerwehr ausgeliehen und regelmäßig in der Landwirtschaft als Erntefahrzeug eingesetzt.
1963 bekommt die Wehr ein neues Fahrzeug vom Typ LF-LKW-TS 8 – STA im Wert von 40.000 DM zuerkannt, welches 1990 das älteste noch im Einsatz befindliche Fahrzeug diesen Typs im Landkreis Dresden ist und immer noch eingesetzt werden kann.
Im Jahre 1991 kaufte die Gemeindeverwaltung ein LF 16 / TS 8 W50 Baujahr 1972 von Robotron Radeberg.
Im Jahre 2002 wurde das dann durch ein "neues" LF16 / TS8, einem Mercedes mit Aufbau der Firma Lentner, ersetzt, welches zuvor 10 Jahre in der Feuerwehr Bernsdorf seinen Dienst geleistet hat. Das Fahrzeug ist in den Katastrophenschutz eingegliedert und ist eine Leihgabe des Bundes an die Gemeinde Arnsdorf.



Das Gerätehaus

Für die Unterbringung der Technik und Ausrüstung dient das Gerätehaus Oberstrasse 1 in Arnsdorf.
Vor diesem Gerätehaus war es das Spritzenhaus, welches im Laufe der Zeit zu klein geworden war. So wurde der Bau eines neuen Gerätehauses beantragt und dem Gemeinderat die Notwendigkeit begründet. Dem wurde 1928 zugestimmt, wenn die notwendigen Mittel vorhanden sind.
So wurde 1930 unter Einbeziehung des Wehrführers in den Bauausschuss der Gemeinde mit den Vorbereitungen zum Bau eines modernen Gerätehauses mit Wohnungen begonnen. Nach Abbruch des alten Spritzenhauses erfolgte am 13.Dezember 1931 mit den Kameraden der Nachbarwehren aus Fischbach und Seeligstadt die Einweihung des neuen festlich geschmückten Gerätehauses. Auf Grund des Brandschutzgesetzes wurde die Gemeinde 1956 Eigentümer des Gebäudes und der sich darin befindlichen Gegenstände.
Im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes wurde von den Kameraden der Steigerturm umgebaut und 1962 der Anbau realisiert.
In dieser Form wird das Gerätehaus noch heute genutzt. Es erfolgten lediglich kleinere Umbauten. So wurde beispielsweise eine Wohnung von den Kameraden so umgebaut, dass eine Küche, ein Büro und ein Umkleideraum entstanden. Im Jahr 2006 bekam die Wehr eine zusätzliche Wohnung im Obergeschoss, die zu einem Schulungsraum umgebaut wurde.


Unsere Partnerwehr - Denzlingen

Im Jahr 1990 suchte die Gemeindeverwaltung einen Ort in der Bundesrepublik zur Aufnahme von Partnerschaftsbeziehungen. Dieser Ort wurde dann in der Gemeinde Denzlingen (Baden) gefunden.
Auch die Freiwillige Feuerwehr Arnsdorf konnte sich damals diesem Trent nicht verschließen und knüpfte ihrerseits Beziehungen zu der Feuerwehr dieser Gemeinde.
In Februar 1991 fuhr eine Abordnung der FFw Arnsdorf zur Kontaktaufnahme das erste Mal nach Denzlingen. Wir wurden von dem dortigen Kommandanten, Edgar Ulmer, herzlich empfangen und die Medien widmeten dem Besuch großes Interesse.
Seit dieser Zeit hat sich das gute und freundschaftliche Verhältnis beider Wehren weiter gefestigt. Gegenseitige Besuche zu besonderen Anlässen zählen schon zur Normalität.
Es gab viele kleinere und auch größere Geschenke. So konnten wir anlässlich unseres Tags der offenen Tür 1993 ein Fahrzeug Ford Transit entgegennehmen, dieser ist derzeitig als VRW eingesetzt.
Aber auch wir haben Aufbauhilfe West geleistet und nach umfangreichen Umbauten einen Trabant Kombi der Wehr in Denzlingen als Geschenk übergeben.